Mariae Verkündigung
Sonate für Violine solo
Was hilfft michs Gabriel / daß du Mariam grüßt /
Wenn du nicht auch bey mir derselbe Bote bist!
(Angelus Silesius)
Der erste Satz "Landschaft in Erwartung" entwirft einen imaginären Raum zwischen den Polen gleichsam unpersönlicher kontrapunktischer Episoden und expressiver Partien mit dem Ausdruck schmerzlicher Sehnsucht, in dem auch, auf das Kommende hindeutend, ein indischer Raga vorbereitet wird, der Raga "Puriya kalyan", auf g transponiert: g-as-h-cis-d-e-fis-g.
Der zweite Satz "Maria und der Engel" portraitiert zuerst die junge Maria, die bald darauf in meditativer Versenkung zu finden ist. Der Engel, dessen Motive auf dem Raga basieren, erscheint vor ihr. Maria reagiert zunächst unsicher und verstört, besonders nach der zweiten Rede des Engels mit seiner zentralen Botschaft. Aber schließlich nimmt Maria ihre Berufung an und verbindet ihre Motive mit denen des Engels.
Entstanden: August - September 2014
Dauer: etwa 10 Minuten